Bewusst unbewusste Wortfindung in der Stadtbibliothek
„Fegendem“ lautet das erste Wort, das das neue Kunstwerk im Foyer der Stadtbibliothek Heidenheim am Freitagabend zur Eröffnung hervorgebracht hat.
Manuel Abendroth, Mitglied der Künstlergruppe LAb[au], hat den Leuchtkasten selbst in Betrieb genommen und mit Bürgermeisterin Simone Maiwald, Museumsleiter Marco Hompes und Stadtbibliotheksleiter Thomas Jentsch und Gästen zugeschaut, wie auf den acht Displays Buchstaben erschienen, verschwanden und wieder erschienen – bis schließlich der Zufall zum Wort Fegendem geführt hat.
Auf den Displays des Kunstwerks erscheinen künftig von 12 Uhr mittags an per Zufallsgenerator nach und nach Buchstaben. Der Vorgang dauert so lange, bis die zufällige Buchstabenkombination auf ein existierendes Wort in einem deutschen Wörterbuch passt. Anschließend bleibt dieses Wort 24 Stunden lang auf dem Display für alle Besuchenden und Passanten auf dem Willy-Brand-Platz sichtbar. Menschlich eingegriffen wird dabei nicht, weshalb die Ergebnisse ausschließlich von mathematischen Wahrscheinlichkeiten abhängen und somit bewusst unbewusst ablaufen. Das Wort wird mal befremden, mal irritieren, mal belustigen.
Die Künstlergruppe setzt sich in ihren Arbeiten mit der Bedeutung von Systemen auseinander, sie setzen dabei Rahmen und beobachten die Kombinationsmöglichkeiten. Sprachsysteme zählen auch dazu und die Stadtbibliothek war noch ohne Kunst an ihrem Neubau, weshalb der Gemeinderat im Dezember 2023 dem Vorschlag der Stadtverwaltung zur Installation des Kunstwerks zugestimmt hat. Die Kosten für die Beschaffung des Kunstwerks samt Montage belaufen sich auf etwa 15.000 Euro.