Schloss Hellenstein im Sommer. Foto: Oliver Vogel

Heidenheim fragt Bedarf nach Ganztagesbetreuung ab

Der Gemeinderat der Stadt Heidenheim hat auf Vorschlag der Stadtverwaltung beschlossen, dass im neuen Jahr unter den Erziehungsberechtigten eine Bedarfsabfrage nach Ganztagesbetreuung unternommen wird.

Die Abfrage betrifft und richtet sich an all jene Erziehungsberechtigten, deren Kinder derzeit ein Betreuungsangebot von 40 oder mehr Wochenstunden in einer Heidenheimer Kindertageseinrichtung nutzen. Aufgrund der Ergebnisse sollen dann die Betreuungszeiten von September 2023 an angepasst werden.

Ziel ist es, aufgrund von vielen offenen Personalstellen die Ganztagesbetreuung gesamtstädtisch zu reduzieren und damit zugleich eine erhöhte Verlässlichkeit der Betreuung zu erreichen. Zuletzt war es aufgrund der offenen Stellen immer wieder zu kurzfristigen Zusammenlegungen von Gruppen, einer Reduzierung der Betreuungszeiten, Aufnahmestopps und Notbetreuung gekommen, was für die betroffenen Kinder wie für die Erziehungsberechtigten belastend war und ist.

Viele offene Personalstellen

Die Stadtverwaltung hatte bereits in der Juli-Sitzung des Gemeinderats, als der Kindergartenbedarfsplan für das kommende Jahr vorgestellt wurde, auf die angespannte Situation hingewiesen und bei einer ausbleibenden Verbesserung der Situation derartige Schritte angekündigt. Die Situation hat sich allerdings trotz kontinuierlicher Steigerung der Ausbildungskapazitäten, der Ausweitung des Fachkräfteschlüssels und der Einstellung von Quereinsteiger*innen sowie der Steigerung der Attraktivität über bessere Arbeitsbedingungen nicht verbessert.

Erziehungsberechtigte, deren Kind 40 Stunden oder mehr in einer Einrichtung betreut wird, werden in der Abfrage gebeten, der Stadt zurückzumelden, an welchen Wochentagen sie von Berufswegen auf die Betreuung angewiesen sind und dazu eine Bescheinigung des Arbeitgebers vorlegen. Sobald die Rückmeldungen der Abfrage vorliegen, werden die einzelnen Kindergartenträger – städtische wie kirchliche und freie Träger – prüfen, wo Betreuungszeiten reduziert werden können, ohne dass berufstätige Erziehungsberechtigte eingeschränkt werden. Die Umsetzung der dann reduzierten, aber verlässlichen Betreuungszeiten erfolgt dann für das Kindergartenjahr 2023/24, das im September beginnt.

Die Umfrage wird nicht dazu genutzt, um Personal einzusparen. Vielmehr geht es um die Erfüllung des gesetzlichen Personalschlüssels und das Anbieten verlässlicher Betreuungszeiten. Landesweit gehen viele Städte diesen Weg, weil es keine verlässlichen und logischen Alternativen gibt, ohne die Zahl der Betreuungsplätze zu reduzieren und damit zugleich dem Rechtsanspruch auf Betreuung nicht gerecht zu werden.

(Erstellt am 16. Dezember 2022)

Kontakt

Stadtverwaltung Heidenheim
Grabenstraße 15
89522 Heidenheim an der Brenz
Fax (0 73 21) 3 27-10 11