Bürgerempfang: Stadt Heidenheim würdigt Ehrenamt
Zwei Goldene Ehrenamtsnadeln für engagierte Heidenheimerinnen und Heidenheimer, eine Verdienstmedaille für Vereinsvorsitzende und eine Ehrung in der Kategorie Gruppe/Projekt: Die Stadt Heidenheim hat am Sonntag zum Bürgerempfang eingeladen.
Vor gut 700 Bürgerinnen und Bürgern im Congress Centrum Heidenheim würdigte Oberbürgermeister Michael Salomo bürgerschaftliches Engagement in vielen Facetten.
Der OB empfing die Gäste persönlich und begrüßte zu Beginn des offiziellen Teils des Bürgerempfangs die Ehrengäste, darunter die Abgeordneten des Landtags, die Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats sowie viele Stadträtinnen und Stadträte, Vertreterinnen und Vertreter der Vereine, Banken, Kirchen und staatlichen Einrichtungen wie der Polizei. Matthias Jochner, Fachbereichsleiter Kultur der Stadtverwaltung, führte als Moderator durchs Programm.
„Wir haben im Gemeinderat kontrovers diskutiert und arbeiten in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin an einer Lösung, um die Pläne fürs Elmar-Doch-Haus zu realisieren“, sagte OB Michael Salomo anschließend in einer Gesprächsrunde mit Pressesprecher Stefan Bentele. Es gehe darum, das Elmar-Doch-Haus in den Mittelpunkt der Innenstadt zu rücken und einen Platz zu schaffen – auch um Veranstaltungen weg vom Eugen-Jaekle-Platz und der Bundesstraße, hin zum historischen Rathaus verlegen zu können.
Weitere Themen waren die Finanzierung der Opernfestspiele bis 2025; mit Blick auf die Unterbringung von Geflüchteten wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und wegen Krisen in anderen Regionen der Welt schloss sich der OB der Kritik der kommunalen Spitzenverbände an und mahnte, dass die Belastungen der Kommunen gemildert werden müssten; er ging auch auf jüngste Ereignisse ein, etwa die Verkehrsproblematik auf dem Schlossberg zuletzt während eines Bundesliga-Spiels und dem parallel stattfindenden Winterballett. Der OB umriss hierzu erste Lösungsansätze in Form einer möglichen temporären Einbahnstraßenregelung.
Agnes Hafner
Der Ehrungsteil begann mit Agnes Hafner. Sie erhielt die Goldene Ehrenamtsnadel für ihr Engagement zugunsten bedürftiger Familien, etwa für den Kinderschutzbund, die Rumänien-Hilfe und in weiteren Vereinen und Organisationen. Angesichts der Tatsache, dass sie sich nicht nur seit 15, sondern seit 49 Jahren sozial und ehrenamtlich engagiere, „rein rechnerisch müssten wir Ihnen eigentlich drei Ehrennadeln verleihen“, sagte Moderator Matthias Jochner nach dem Einspieler zu Agnes Hafner. Auf die Frage von OB Michael Salomo, wie sie denn die vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten bewältige, antwortete Agnes Hafner: „Mit Motivation. Und ich bekomme ja viel zurück – außerdem will ich abends wissen, warum ich müde bin.“
Arthur Kienzl
Die zweite Goldene Ehrennadel des Tages erhielt Arthur Kienzl für sein Engagement, unter anderem als 2. Vorsitzender des Bezirksmännerchors Heidenheim e.V., als Gründungsmitglied des Stadtseniorenrates oder von „Sommer im Park“. Arthur Kienzl habe die Ausrichtung von Sommer im Park maßgeblich mitbestimmt, sagte Matthias Jochner, „und der Erfolg gibt Ihnen und Ihren Mitstreitern Recht“. Auf die Frage von OB Michael Salomo, was das Geheimnis seines langjährigen Engagements sei, sagte Arthur Kienzl: „Ich habe so viele Dinge zu tun und tue die gerne. Solange ich das kann, mache ich das. Ich muss aber vor allem meiner Frau danken, die mich in all dem unterstützt.“
Brenzparkschaffer
In der Kategorie Gruppe/Projekt zeichnete die Stadt Heidenheim in diesem Jahr die Brenzparkschaffer unter der Leitung von Bernhard Krause aus. Die 20 ehrenamtlichen Hobbygärtnerinnen und –gärtner pflegen und verschönern in ihrer Freizeit den Brenzpark – „und investieren dazu von März bis Oktober satte 3000 Stunden Arbeit“, wie Matthias Jochner anmerkte. Auf die Frage von OB Michael Salomo, wie die Gruppe denn entscheide, wo was angepflanzt werde, antwortete Bernhard Krause: „Wir setzen uns zusammen und überlegen uns gemeinsam ein Pflanzkonzept, das Abwechslung bietet.“ Er dankte auch den Städtischen Betrieben der Stadt Heidenheim für die verlässliche Unterstützung.
John Charles Simon
Die Verdienstmedaille für Vereinsvorsitzende erhielt John Charles Simon, Vorsitzender des Heidenheimer Dienstleistungs- und Handelsvereins (H.D.H.), den Matthias Jochner als einen „‘Macher‘ im besten Sinne des Wortes“ bezeichnete. Er habe sich auch von der Pandemie nicht ausbremsen lassen, sondern in den Jetzt-erst-Recht-Modus geschalten – und zählte Foodtruck, „Blägg Freidag“ und die Schlittschuhbahn auf. Zur Frage von OB Michael Salomo, wo er als der „Mann mit den tausend Ideen“ seien Inspiration hernehme, verwies John Charles Simon auf seine Oma: „Sie hat mir, als ich klein war, gesagt, Charles, Du musst lernen, mit den Augen zu stehlen.“ Er bringe von seinen vielen Reisen immer Inspirationen mit nach Heidenheim.
Bevor der offizielle Teil endete, kündigte Matthias Jochner noch den Kampagnen-Film der Stadt Heidenheim zur Ausbildungs-Kampagne „Aus Liebe zum Job an“ und warb dafür, dass die Besucherinnen und Besucher doch zum Bürgerempfang 2024 die Kinder und Engel mitbringen, die dann am besten anschließend einen Ausbildungsberuf in der Stadtverwaltung erlernen.
Anschließend klang der Bürgerempfang aus, den die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Großkuchen unter der Leitung von Dirigentin Isabell Leipert begleiteten. Zudem präsentierten die Kunstradfahrerinnen und -fahrer des SV Mergelstetten unter Anleitung der Trainerinnen Jordi Lugert, Yvonne Beck-Fetzer und Silja Zeeb eine spektakuläre Show auf Kunsträdern samt Zugabe.